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Die Pasta steht auf dem Tisch, Tomatensauce obendrauf, frisch gekocht mit feingehackter Zwiebel, Möhre, und Zucchini, Knoblauch und frischen Kräutern. Ein gutes, schlichtes Essen, heute aber ist es nur die Basis für einen Test. Eine Grundlage für ein Würz-Experiment. Die Pasta soll verfeinert werden, aufgepeppt, raffinierter, würziger, opulenter. Und zwar ganz schnell und einfach: mit ein paar Sprühstößen.
Es kostet ein wenig Überwindung, die kleine schwarze Plastikflasche mit dem Pump-Aufsatz und der Aufschrift "Knoblauch natur" auf den Nudelteller zu richten. Normalerweise befinden sich Deos oder Desinfektionsmittel in solchen Flaschen. Diese hier aber ist gefüllt mit reinem Knoblauchsaft, etwas Meersalz und Sonnenblumenöl. Die ersten, vorsichtigen Spritzer verteilen einen feinen Nebel auf Nudeln und Sauce, eine wässrige, leicht bräunliche Flüssigkeit. Sie riecht, wie konservierter Knoblauch eben riecht. Und sie schmeckt auch so. Ein wenig künstlich, ansonsten vor allem salzig.
Die kleinen Würzsprays, 3,99 Euro die Flasche, könne man in gut sortierten Supermärkten kaufen, sagt der Hersteller, der Wiesbadener Lebensmittel-Konzern Easy Gourmet . In Sachen Sprühwürze ist die 20-Mann-Firma Marktführer in Deutschland. Sieben Geschmacksrichtungen hat Easy Gourmet bislang auf den Markt gebracht: Bärlauch, Knoblauch geröstet und Knoblauch natur, Meerrettich-Wasabi, Chili-Ingwer, Hot Soja und Ingwer Soja. Dazu kommt eine ganze Batterie aromatisierter Balsamico-Sprays, von Johannisbeer bis Feige. "Einfach kochen wie die Profis", so heißt der Slogan. Leider beinhaltet er einen ebenso grundsätzlichen Widerspruch wie der Firmenname: Easy, einfach, wird man eben nicht zum Gourmet.
Der nächste Versuch. Marinierter Tofu. Dazu könnte man ein wenig Olivenöl mit Knoblauch und Ingwer mischen, Sojasauce dazugeben und den Tofu darin ziehen lassen. Schneller geht es, ihn mit "Ingwer Soja" zu bestäuben und dann, je nach Geschmack, noch etwas "Knoblauch natur" oder einen Spritzer "Hot Soja" dazuzugeben. Die Leute äßen heute schärfer als früher, sagt Karin Herold, zuständig für das Marketing bei Easy Gourmet. Die scharfen Sprays gingen besonders gut.
"Unnütz, so was", sagt Alexander Herrmann in weichem Fränkisch. Es ist klar, dass er das so sieht, der Mann ist ein Spitzenkoch, bekannt aus Funk und diversen Fernsehsendungen. Herrmann kennt sich auch ein bisschen aus mit Fertigwürze, er macht gerade Werbung für die neue "Bouillon Pur" eines deutschen Tütensuppenherstellers. Die soll ein Basisprodukt für die "Freizeitküche" sein – in seinem mit einem Michelin-Stern gekrönten Restaurant im bayerischen Wirsberg verwendet Herrmann die fertige Brühe natürlich nicht. Die Abläufe seien dort ganz anders, die verschiedensten Fonds köchelten ohenhin ständig vor sich hin. "Bei uns geht es um die Zehntelsekunde des Geschmacks", sagt er. Aber Herrmann kennt den Wunsch hinter dem Griff zur Gewürzmischung. "Die Leute haben Angst, dass es nicht schmeckt. Ihnen fehlt das Vertrauen in den Eigengeschmack der Produkte. Je doller gewürzt, desto lieber. Und am besten noch ein Röstzwiebel-Spray obendrauf."
Die Würze aus der Spraydose oder der Gewürzmühle verleiht Sicherheit. Und sie macht einen Geschmack reproduzierbar. Wem die Bärlauchspritzer über Mozzarella und Tomate schmecken, kann den identischen Gaumenkitzel immer wieder herbeiführen. Er muss sich nur merken, wie oft er auf die Pumpe gedrückt hat. Ein schlechtes Gewissen muss der zeitknappe Konsument dabei nicht haben. Die Produkte kommen ohne Geschmacksverstärker oder Konservierungsmittel aus.
Im Angebot hat Easy Gourmet außerdem 35 verschiedene Gewürzmühlen. Verbreitete Mischungen wie Steak, Salat, Kräuter der Provence oder Curry, die auch Dutzende von Mitbewerbern herstellen. Und wie sie die meisten Menschen im Alltag verwenden. Ein Lump, der behauptet, sein Curry immer selbst zu mörsern. Aber Easy Gourmet baut den Trend zum Aufmotzen immer noch ein Stückchen weiter aus. Den salzigen sind nun "Süße Mühlen" gefolgt, in den Sorten Rum-Orange, Schoko-Cappuccino, Krokant-Karamell oder Erdbeer-Pfeffer.
Ich habe die ganze ZEIT nach dem Einschub ANZEIGE im Text gesucht. Trotz bemüht kritischem Stil und dem Zitat eins "Spitzenkochs" doch ein reiner Werbetext. . Firma und Adresse sind ja ausreichend oft erwähnt. Es fehlt aber noch der Link zum Hersteller. . So können sie den Beitrag nicht als redaktionelle Werbung in Rechnung stellen Frau Kollegin. . Ich reiche ihn hier mal nach: . http://www.easy-gourmet.de/ . Jetzt klapt es auch mit der Rechnung. . Brummige Gruesse Sikasuu . Ps. Im SPON ist so was ja üblich. Fäng das in der Zeit auch an?
und ich nutze immer gern die Sprays (Basalmico mit Frucht) und die Mühle mit Ingwer, Zitrone und Zucker auf Milchkaffee... schöne Idee und Geschenke, über die ich mich sehr gefreut habe.
Wie kommt gerösteter Knoblauch in ein Zerstäuber? Und was ist noch alles drin damit er in der unnatürlichen Forum Geschmack und Konsistenz behält?
Ein Profi benutzt das bestimmt nicht. Höchstens ein Rama-Zacherl der so ungeniert wirbt, wie sie in diesem Artikel.
Aber schön, hat man wieder was Neues gelernt um es zu vergessen.
Na sowas! Darf sie das?
Frau Langrock-Kögel bezeichnet mich als "Lump" , - weil ich behaupte, mein Curry immer selbst zu mörsern. Sie impliziert aber schon, dass diese "Behauptung" nicht stimmen dürfte!!! Stimmt aber doch, ich mörsere zwar nicht, sondern benutze meinen MX 32 (BRRAUN-Mixer - für die Laien)) -macht mich das zu einem weltfremden Exoten? Nee, also im Ernst: sowas brauchen wir nicht. Schlimm genug schon die Balsamico-Sprühflaschen mit dem lüstern grinsenden Johann L. drauf - damit hat es wohl angefangen; nee, also wirklich.
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