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2023-03-23 14:53:37 By : Mr. Samuel Shi

Von Katharina Schmidt Kategorien: Umweltschutz 28. Juni 2019, 15:25 Uhr

Das „Wasserspray“ von Dm soll bei Hitze für Abkühlung sorgen. Doch als die Drogeriekette das Spray auf Facebook bewarb, regten sich viele User über das Produkt auf – mit gutem Grund.

Die aktuellen Temperaturen sind für viele nur schwer zu ertragen. Das weiß auch die Drogeriekette Dm. Mit einem Werbe-Post wollte das Unternehmen seine Kunden deshalb auf ein Produkt aufmerksam machen, das die Hitze erträglicher machen soll. Doch der Post vom 18. Juni trat stattdessen einen Shitstorm los.

„Das Balea Wasserspray ist perfekt geeignet für eine kleine Erfrischung“, schrieb Dm auf Facebook. „Das Wasser ist sehr fein zerstäubt, wodurch es auch als Make-Up Fixierung geeignet ist. Die Referenzen Cocos und Grüner Tee + Jasminblüte verleihen dem Wasserspray außerdem eine leichte, feine Duftnote.“ Dm empfahl zudem, das Spray im Kühlschrank zu kühlen und dann auf die Handgelenke zu sprühen.

Das Balea Wasserspray „Aqua“ besteht nur aus zwei Inhaltsstoffen: Wasser und Stickstoff. Letzteres erzeugt lediglich Druck und sorgt somit dafür, dass das Wasser aus der Flasche gepresst wird. Laut Codecheck hat Stickstoff keine weiteren gesundheitlichen Vor- oder Nachteile.

Das Dm-Wasserspray ist also wirklich nur Wasser in einer Aluminium-Dose. Sobald die Dose leer ist, landet sie im Müll. Das kritisierten auch viele User. Unter dem Post sammelten sich 916 Kommentare (Stand: 28.06.), viele davon negativ.

„Oh hey, lasst uns Wasser in Spraydosen füllen und es verkaufen. Finden viele bestimmt total toll. Ach, das sorgt für überflüssigen Müll? Egal, merkt eh keiner!“

„Ich kaufe gerne bei DM ein… Zahnputztaps, festes Shampoo, alles Plastikfrei… aber warum so inkonsequent, DM? Auf der einen Seite schön mit Nachhaltigkeit werben und dann so einen Müll in die Regale stellen… Schade.“

Eine Userin bat Dm um eine Stellungnahme: „Gerade ihr seid doch Vorreiter für innovative, umweltfreundliche Produkte. Da hätte ich zumindest ein Statement erwartet, warum sowas nur mit Aluminium denkbar ist, warum es nicht zumindest nachfüllbar ist… Sehr schade.“ Das Socialmedia-Team antwortete, dass sie einige Kommentare an zuständige Kolleginnen weitergeleitet hätten und auf Rückmeldung warten würden.

Aluminium ist leicht, biegsam und hitzebeständig. Außerdem lässt es sich einfach recyceln; dafür sind nur fünf Prozent des Energieaufwands aus der Neuproduktion notwendig.

Doch die Herstellung von Aluminium ist extrem aufwändig. Das Metall wird aus Bauxit gewonnen, dabei entsteht sogenannter Rotschlamm. Dieses Abfallprodukt enthält viele giftige Chemikalien und lässt sich nicht weiterverwerten. Der Schlamm landet entweder auf Deponien oder landet in großen Seen und Flüssen. Dort kann er ganze Ökosysteme zerstören.

Natürlich muss man Wasser nicht teuer in einer Aluminium-Dose kaufen, um sich damit zu erfrischen. Eine Facebook-Userin erklärte ganz richtig: „Wasser in eine wiederverwendbare Blumenspritze zu geben erfüllt genauso seinen Zweck und schont die Umwelt.“

Wiederverwendbare Sprühflaschen kann man in jedem gut sortieren Supermarkt kaufen. Wer Wert auf einen angenehmen Duft legt, kann das Wasser mit einigen Tropfen ätherischem Öl verfeinern. Gute Bio-Öle gibt es beispielsweise von** Primavera oder Farfalla.

Mehr umweltschonende Tipps gegen Hitze findest du hier: Was tun bei Hitze? Die besten Tipps, um die Hitzewelle zu ertragen

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