Wirklich viel Spaß macht Putzen wohl nur den wenigsten. Aber wussten Sie, dass einige Fehler, die wir bei dieser unliebsamen Hausarbeit machen, sogar gesundheitsgefährdend sein können?
So ungern wir es auch tun, ohne Putzen geht es leider auch nicht. Eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts Splendid von 2018 ergab, dass Deutsche im Schnitt 3 Stunden und 20 Minuten für den Wohnungsputz aufwenden. Frauen putzen mit 3,8 Stunden pro Woche übrigens wesentlich länger – und wahrscheinlich – gründlicher als Männer; die schaffen es pro Woche nur auf 2,7 Stunden.
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Beim regelmäßigen Wohnungsputz warten nicht nur manche unangenehme Stellen auf uns – Eingebranntes im Ofen, Verstopftes in den Abflüssen, Unsagbares unter dem Toilettensitz – das Putzen kann sogar richtig gefährlich für unsere Gesundheit werden. Der Grund: Die Unmengen an chemischen Putzmitteln, die wir einsetzen. Durchschnittlich haben wir 15 Reinigungsmittel in unseren Schränken stehen, viele davon sind ätzend, giftig, reizend und lebensgefährlich.
Wie wir mit diesen Mitteln umgehen und wie regelmäßig wir sie einsetzen, kann durchaus sehr negative Effekte auf unsere Gesundheit haben. Forschende stellten kürzlich in einer Studie fest, dass die Lungenfunktion von Frauen, die regelmäßig Reinigungsmitteln im Haushalt nutzten oder beruflich regelmäßig mit Reinigungsmitteln arbeiteten, wesentlich stärker beeinträchtigt war, als die von Frauen, die nicht selbst putzten.
An der Studie nahmen 6.230 Frauen teil. Über einen Zeitraum von 20 Jahren wurden zu verschiedenen Zeitpunkten Lungenfunktionsmessungen vorgenommen. Die Ergebnisse legen nahe, dass chemische Wirkstoffe, die beim Putzen mit der Atemluft aufgenommen werden, über einen langen Zeitraum enormen Schaden an den Lungen anrichten können. Mit eingeschränkter Lungenfunktion und der ständigen Reizung durch chemische Putzmittel können Atemwegserkrankungen wie Asthma entstehen.
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Und wie können wir uns vor giftigen Dämpfen, beißenden Chemikalien und ätzenden Substanzen beim Putzen schützen? Wer die nachfolgenden Putzfehler vermeidet, schützt sich und seine Gesundheit.
Tragen Sie beim Putzen mit Reinigungsmitteln unbedingt eine Maske. Um Ihre oberen und unteren Atemwege bestmöglich vor den reizenden Chemikalien von Putzmitteln zu schützen, sollte die Maske beim Putzen Ihre oberste Priorität sein. Besonders Putzmittel, die mit einem Zerstäuber zu einem feinen Nebel aufgesprüht werden, können sehr leicht eingeatmet werden. Auf die Schleimhäute in der Nase und die Bronchien in der Lunge wirken diese Chemikalien hochgradig reizend.
Viele Reinigungsmittel sind hochgradig ätzend. Bei Hautkontakt können sie schwere Verätzungen oder chemische Verbrennungen verursachen. Noch schlimmer: Wer sich reizende Reinigungsmittel aus Versehen mit den Händen in die Augen reibt, riskiert schwere Augenverletzungen bis hin zum Verlust der Sehkraft. Selbst Putzmittel, die nicht ätzend sind, können die Haut extrem belasten und stark austrocknen. Rissige, aufgeplatzte Stellen an Fingern, Knöcheln oder Handgelenken können die Folge sein. Beim Putzen gehören Putzhandschuhe also unbedingt dazu!
Kommen unterschiedliche chemische Reiniger zusammen, kann es zu ungeahnten Reaktionen führen. Hoch konzentrierte Reinigungsmittel mit Chlor sollten niemals mit Entkalkern verwendet werden. Mischen sich die beiden Mittel, kann giftiges Chlorgas entstehen. Wird das Gas eingeatmet, können irreparable Schäden an den Bronchien auftreten. Ab einer großen Menge Chlorgas wird das Einatmen sogar tödlich. Verwenden Sie chemische Reiniger daher immer nur einzeln.
Sie kennen es bestimmt selbst: Einige Putzmittel liegen beißend in der Luft. Das Atmen fällt schwer und auch Stunden später hängt immer noch ein merklicher chemischer Geruch in der Luft. Das belastet unsere oberen Atemwege stark und kann auf Dauer sogar zu Asthma führen. Beim Putzen sollten also unbedingt Fenster geöffnet werden. Am besten ist eine Querlüftung, bei der die chemischen Dämpfe und reizenden Moleküle vollständig ausgelüftet werden können.