PET to PET Recycling Österreich mit Sitz in Müllendorf konnte seine Verarbeitungsmengen in 2020 auf ähnlichem Niveau zum Vorjahr halten. 27.300 t PET-Material wurden recycelt.
(Bild: Richard Villalon - stock.adobe.com)
2021 war für die Recyclingindustrie ein weiteres wirtschaftlich herausforderndes Jahr. Nach einem kurzen positiven Aufschwung kam es zu einer dramatischen Materialverknappung auf den Rohstoffmärkten. Insbesondere im Bereich des PET-Getränkeflaschenkreislaufs erfuhren die gesammelten und sortierten PET-Flaschenballen in der ersten Jahreshälfte eine nie dagewesene Preisentwicklung. Während sich die Rohstoffpreise verdoppelten und sich die daraus hergestellten hochwertigen Recyclate schlagartig verteuerten, befand sich der Preis von PET-Neuware auf einem sehr geringen Level. Die Folge: ein Auseinanderdriften der beiden Preisniveaus. Mitte 2021 war der Preis für lebensmitteltaugliche PET-Recyclate doppelt so hoch wie der von PET-Neuware. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen und dank eines gut funktionierenden Bottle-to-Bottle Kreislaufs in Österreich konnte PET to PET die Verarbeitungsmenge von 27.300 t, das entspricht rund 1,1 Mrd. PET-Flaschen, im Vergleich zum Vorjahr (2020: 28.200 t) konstant halten. „Auch wenn die Voraussetzungen schwierig waren, konnten wir das Jahr 2021 gut abschließen“, erklärt PET to PET Geschäftsführer DI Christian Strasser und ergänzt: „Besonders erfreulich ist, dass wir die Absatzmengen mit einem Plus von 14 % deutlich steigern und damit während der Pandemiezeit aufgebaute Lagermengen entsprechend reduzieren konnten.“
In der Interviewreihe Way2K des VDMA Kunststoff- und Gummimaschinen ist in dieser Ausgabe Manfred Hackl, CEO der Erema Group, der Gesprächspartner. Zu den Details des Interviews.
Im vergangenen Jahr arbeitete PET to PET intensiv an seiner technischen Infrastruktur am Standort Müllendorf. Zwei große Multigon Silos mit zwei Silokammern dienen nun zur Speicherung und Vorbereitung des Zwischenproduktes aus der Waschanlage (Washed Flakes) für den nachfolgenden lebensmitteltauglichen Aufbereitungsschritt. Die hochwertigen Recyclate werden mehrheitlich lose in Silofahrzeugen für den Transport bereitgestellt. Für die effiziente Verladung wurde eine eigene Siloverladestation errichtet und erfolgreich in Betrieb genommen.
Für dieses Jahr sind bereits weitere Ausbauschritte in Planung. Die Grundstücksfläche soll um rund 19.000 m² erweitert werden, um zusätzlich Lager sowie Manipulationsflächen zu schaffen. Außerdem wird 2022 verstärkt in Solarenergie investiert: „Unsere Anlagen werden bereits mit 100 % erneuerbarer Energie betrieben. Eine neu errichtete Photovoltaikanlage am Standort soll diese zum Teil mitversorgen. Darüber hinaus sind wir laufend mit weiteren Optimierungsschritten in der Produktionsanlage beschäftigt, um sowohl Qualität als auch Material- und Energieeffizienz auf dem höchsten Niveau zu halten“, erklärt Strasser.
Recycling-Technologie: Intarema Tv Eplus Regrind Pro + Re Fresher von EremaBeim Recycling von HDPE-Behältern mit Lebensmittelkontakt kommt Eremas bewährte Re-Fresher-Technologie zum Einsatz. Die Technologie ermöglicht es, hochqualitatives und geruchsoptimiertes Regranulat direkt aus verschmutztem Post-Consumer-Material zu gewinnen. Das Material lässt sich dann wieder für Anwendungen im Bereich der Kunststofftechnik verwenden. Insgesamt konnten in der Kategorie Recyclingmaschinen-Innovation zwei Produkte die gleiche Höchstpunktzahl erreichen und lagen damit deutlich vor allen anderen Finalisten, so dass die Jury beschloss, beide gemeinsam auszuzeichnen. Eines davon kam von Erema (Bild: Plastics Recyclers Europe/Erema)
Etikettenlose Flasche Die Wiederverwertbarkeit von Verpackungen ist der erste Schritt, um sicherzustellen, dass sie in einem hochwertigen, geschlossenen Kreislauf wiederverwertet werden können. Die etikettenlose Evian-Flasche wurde von Saeme für Danone Eaux France entwickelt. Sie wurde in der Kategorie Kunststoffverpackungen ausgezeichnet. Durch das Entfernen des Etiketts von der Flasche wird der Verpackungsverbrauch minimiert und der Recyclingprozess unterstützt. Die Verpackung erhält in der Recyclass-Analyse die Note A+++. (Bild: Plastics Recyclers Europe/Saeme)
Nachhaltige Möbel: Schreibtischstuhl HÅG Capisco Puls von FlokkDer kastanienbraune Stuhl, der aus recycelten Schneepflugmarkierern hergestellt wird, ist der diesjährige Preisträger für den Bereich Haushalt und Freizeit. Der Stuhl verfügt über eine Sitz- und Rückenschale aus 100 % recyceltem Post-Consumer-Polypropylen. (Bild: Plastics Recyclers Europe/Flokk)
Seil aus recycelten Fischereigeräten: Das Circular Green Rope von PlastixEs gewinnt den Preis in der Kategorie Bauwesen und, zeigt, dass es möglich ist, Fischereigeräte erfolgreich zu recyceln. Eine Anwendung, die sich bisher als schwierig erwiesen hat. Diese ganzheitliche, branchenübergreifende Lösung ist eine wichtige Voraussetzung für den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft aus neuen Kunststoffen. (Bild: Plastics Recyclers Europe/Plastix)
Monomaterial-PP-Triggerspray von ReckittDer Preis für Innovation in der Kategorie Produkttechnologie geht an Reckitt für seinen Monomaterial-PP-Triggerspray, ein Beispiel für recyclinggerechtes Design. Triggersprays enthalten oft mehrere Materialien, darunter auch Metall oder Glas, und sind daher schwer zu recyceln. Um Gewicht einzusparen, hat sich der Hersteller selbst verpflichtet die Sprühkopfvarianten zu reduzieren: von 22 auf nun 3. Ebenso wie die Anzahl der Farbvarianten von 42 auf 6 . (Bild: Plastics Recyclers Europe/Reckitt)
Speed Home Wlan der Deutschen TelekomDer Preisträger des Automotive, Electrical or Electronic Product Awards, das Speed Home Wlan der Deutschen Telekom, besteht zu fast 100 % aus recyceltem Material, das aus dem WEEE-Strom (Waste Electrical & Environmental Equipment) stammt. Es ist ein Beispiel für die zirkuläre Verwendung von Kunststoffen in der gleichen Klasse von Alltagsgegenständen, wobei das optische Erscheinungsbild erhalten bleibt. (Bild: Plastics Recyclers Europe/Deutsche Telekom)
Der ABMF-PET-C (Automatic Belt Melt Filter) von BritasDas System wurde im Oktober 2021 auf den Markt gebracht und ermöglicht die vollautomatische Filtration von Verunreinigungen aus Kunststoffabfällen. Erstmals ist es zudem möglich, Post-Consumer-Abfälle kontinuierlich und ohne Produktionsunterbrechung zu verarbeiten. Das Gerät ist damit ideal für eine kontinuierliche Verarbeitung und gleichbleibende Granulatqualität geeignet. Der Hersteller teilt sich zusammen mit Erema den Preis in der Kategorie Recyclingmaschinen-Innovationen. (Bild: Plastics Recyclers Europe/Britas Recycling-Anlagen)
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